Spatial Energy Planning

Pilotregionen

Pilot Salzburg

Salzburg hat sich im Wärmebereich ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2040 100% der Wärmeversorgung im gesamten Bundesland durch Erneuerbare Energieträger oder Fernwärme gedeckt sein. Räumliche Energieplanung soll aktiv eingesetzt werden, um die Erreichung dieses Ziels zu unterstützen.

Über mehrere Jahre wurden schrittweise wichtige Grundlagen geschaffen. Für den Zentralraum Salzburg steht seit 2017 ein umfassender Wärmeatlas zur Verfügung. Dieser beinhaltet bereits heute Informationen zu verfügbaren Erneuerbaren Energiepotenzialen, zur bestehenden Energieinfrastruktur und zur Wärmenachfrage. Außerdem wurde ein Governance-Konzept für die Verbesserung der energieversorgungsbezogenen Entscheidungen entwickelt. Dieses weist Möglichkeiten aus, die Informationen in den Prozessen der öffentlichen Verwaltung zu berücksichtigen bzw. durch hoheitliche Steuerungsinstrumente Einfluss auf die Entscheidungen zu nehmen. Neben den Prozessen der Raumplanung und Baubehörde bergen vor allem die aktive Markt-Unterstützung zum Aufbau von nachhaltigen Wärmenetzen, Förderungen und Informationsarbeit relevante Hebel zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

Elemente dieses Governance Konzeptes sollen nun im vorliegenden Projekt in Umsetzung gebracht werden. Die Städte Salzburg und Zell am See sowie die Gemeinden Bergheim, Grödig und Bruck an der Großglocknerstraße beteiligen sich im Projekt als Pilotgemeinden um verschiedene Instrumente der räumlichen Energieplanung in ihren Verwaltungsprozessen zu implementieren. Schlüsselprozesse betreffen die Berücksichtigung energierelevanter Aspekte in der räumlichen Entwicklungsplanung, die Alternativenprüfung verschiedener Heizungstechnologien sowie die Stärkung der BürgerInnen- und InvestorInneninformation im baubehördlichen Prozess. Das Amt der Salzburger Landesregierung unterstützt die Gemeinden als Partner bei der Umsetzung. Erfolgreiche Prozesse sollen sodann für eine Verbreitung im gesamten Bundesland vorbereitet werden.

Ziel ist es, mit dem Projekt alle Grundlagen für Salzburg so aufzubereiten, dass am Ende für das gesamte Bundesland flächendeckend ein detaillierter Wärmeatlas inklusive relevanter Analysefunktionen für spezifizierte und in den Pilotgemeinden bereits getestete Verwaltungsprozesse zur Verfügung steht.

Salzburg

Pilot Steiermark

In der Pilotregion Steiermark wird der Wärmeatlas in Graz, der Energieregion Weiz-Gleisdorf mit 12 Gemeinden und in Kapfenberg demonstriert. Erklärtes steirisches Ziel ist die Schaffung der nötigen Grundlagen für eine effiziente Räumliche Energieplanung auf Basis einer dynamischen Kartendarstellung.  Um den Anforderungen einer zukünftigen Energieversorgung (energiesparend, ressourcenschonend, ausfallsicher) gerecht zu werden ist es notwendig, dem Energiesektor in der räumlichen Entwicklung durch Gebietskörperschaften und Regionen einen adäquaten Stellenwert beizumessen. Heutige Raumplanungsinstrumente bieten hierfür zwar Anknüpfungspunkte, allerdings fehlt es derzeit an einer geeigneten Datengrundlage und Planungsinstrumenten. Mit dem Wärmeatlas sollen Wärmequellen und Wärmesenken kleinräumig unter Einbindung bestehender steirischer Datenbanken und neuer Datenerfassung ins GIS Steiermark bzw. GIS Graz implementiert werden und so die Basis für Regional-, Stadt- und Gemeindeentwicklungskonzepte liefern. Als Basisfunktionalität sind die objektgenaue Charakterisierung und Verortung des Gebäudebestandes und energierelevanter Infrastruktur (Nah- und Fernwärmenetze, kommunale Wasser- und Abwassernetze), die flächige Verortung von lokalen Ressourcen (biogene, solare, geothermische, Abwärme) sowie die Ausweisung von Eignungs- und Vorrangszonen vorgesehen. Mit Projektabschluss soll für jede Pilotregion eine GIS-basierte Webapplikation als Tool für die überörtliche und örtliche Raum- und Energieplanung sowie für die Genehmigung von Bauvorhaben vorliegen.

Steiermark

Pilot Wien

Die Versorgung mit Wärme, Kälte und Strom soll in Wien gemäß eines Dekarbonisierungspfades bis 2050 umwelt- und ressourcenschonend sowie weitgehend aus erneuerbaren Energiequellen und Abwärme erfolgen. Die Planungsinstrumente der Stadt Wien werden dahingehend optimiert, um die gezielte Räumliche Energieplanung, insbesondere die Wärmeplanung, zu einem integralen Bestandteil der Stadtentwicklung zu machen.

Das zentrale Werkzeug für die räumliche Energieplanung soll der digitale Wärmeatlas werden. Mit diesem digitalen Wärmeatlas sollen die entscheidenden Planungsinstrumente und -prozesse in Wien maßgeblich unterstützt und serviciert werden. Durch eine zielgerichtete Zusammenführung zentraler Energie-Informationen (z.B. Wärmebedarf, Leitungsinfrastruktur, Energiepotenziale, u.a.) mit einer Vielzahl von Gebäude- und Klimadaten sollen aussagekräftige Planungs- und Ergebniskarten, welche im Wiener GIS-System implementiert werden, geschaffen werden. Durch die Planungs- und Ergebniskarten werden die wichtigsten „Stellschrauben“ grafisch verdichtet und standardisiert aufbereitet.

Ziel ist es, den Dienststellen der Stadt Wien wie auch den Bauträgern, PlanerInnen und Energiedienstleistern mit dem digitalen Wärmeatlas ein vielfältig einsetzbares Analyse- und Planungswerkzeug in die Hand zu geben – sowohl für die Planung konkreter Projekte als auch für strategische Entscheidungen auf gesamtstädtischer Ebene. Dies können z.B. eine frühzeitige Identifizierung klimafreundlicher Energieversorgungssysteme oder die Festlegung energetischer Vorgaben für Stadtteile und Quartiere wie auch die Entwicklung von Nah- und Fernwärmestrategien sein.

Wien