Spatial Energy Planning

Wärme-Atlas

Grundlagen (Konzepte/Modelle)

Ziel dieses Projektes ist unter anderem die Entwicklung harmonisierter und aufeinander abgestimmter Standardkonzepte für unterschiedliche Aspekte von Wärmekarten, um alle notwendigen Grundlagen für die Einführung von räumlicher Wärmeplanung bereitzustellen. Dazu werden unterschiedliche international und national für diese Zwecke angewandten methodischen Ansätze und Konzepte aus bestehenden Wärmekarten und Planungstools gesammelt, verglichen und deren Vor- und Nachteile mit einem breiten Expertenpublikum diskutiert. Die bestehenden Wärmekarten und Planungstools sollen hinsichtlich

  • ihrer Zielsetzung,
  • der Methoden und Konzepte der Bedarfsmodellierung (Raumwärme, Warmwasser, Klimatisierung),
  • der Methoden und Konzepte der Potentialermittlung erneuerbarer Wärme,
  • der Methoden und Konzepte für die Darstellung der Wärmenetz-Infrastruktur,
  • der Methoden und Konzepte für die zukünftige Bedarfsentwicklung (Abriss, Neubau, Renovierung, Klimawandel) sowie
  • der Methoden und Konzepte für Zonierungen

verglichen werden. Darauf aufbauend soll ein akkordiertes Konzept für die Darstellung von Wärmedichten, Erneuerbaren-Potentialen sowie Wärme- und Kälte- Netzinfrastruktur als Grundlage für den Wärme-Atlas erarbeitet werden. Hierfür werden die Methoden für die Berechnung der zukünftigen Wärmebedarfsentwicklung und die sich daraus ergebende Wirtschaftlichkeit von Wärmenetzen im Zusammenspiel mit Zonierungen weiterentwickelt.

Beispiele – Wärmeatlas des Salzburger Zentralraums

Der Wärmeatlas des Salzburger Zentralraums ist ein Ergebnis des Vorprojektes „Integrierter Wärmeplan Zentralraum Salzburg – Umsetzungsplanung für die Wärmewende der Energie-Vorzeigeregion Salzburg“. Wesentliche Komponenten des Wärmeatlas sind die jeweils räumlich diskreten Darstellungen der Wärmenachfragestruktur, der erneuerbarer Wärmequellenpotenziale und der priorisierten Wärmeversorgungsoptionen. Zudem werden Potenzialgebiete für Fernwärme sowie Fokusgebiete (z.B. Ölheizungen) ausgewiesen und bestehende Heizungssysteme bzw. Energieträger auf Gebäudeebene analysiert. Dieser erste Prototyp umfasst die Stadt Salzburg und acht Umgebungsgemeinden. Die kartographisch aufbereiteten Informationen werden in einer WebGIS Applikation dargestellt. Die Werte je Informationslayer können für jeden beliebigen Standort abgefragt werden. Für die WebGIS Anwendung wurden folgende Informationsebenen umfassend analysiert, aufbereitet und dargestellt:

  • Potenzielle Wärmequellen
    • Erstanalyse betrieblicher Abwärmequellen
    • Dachflächen: Solares Strahlungspotenzial
    • Kläranlagen
    • Kanal
    • Fließgewässer
    • Geothermie Grundwasser
    • Erdwärme Sonden
    • Erstanalyse Großsolarthermie
  • Wärmenachfrage
    • Mittlere Wärmeverbrauchsdichten
  • Infrastruktur
    • Fernwärmepotenziale
  • Fokusgebiete
    • Wärmepumpentauglichkeit
    • Ölheizungen
    • Sanierung
    • Konkrete Einzelgebiete

Dieser Wärmeatlas bietet eine fundierte Informationsgrundlage für eine räumliche Differenzierung sowie strategische Entwicklung nachhaltiger Wärmeversorgungsinfrastruktur und wird damit zur Basis für eine effektive räumliche Energieplanung. Der Wärmeatlas unterstützt die objektive Kommunikation in räumlichen Energieplanungsprozessen.

SEP Map
Abbildung: Screenshot der erstellten WebGIS Applikation

Beispiele – Wiener Atlas

Der Wärmeatlas Wien soll aus standardisierten Basiskarten für die Darstellung der Wärmedichte, der bestehenden Netzinfrastruktur (Fernwärme und Gas) sowie den Vor-Ort-Potenzialen an erneuerbaren Energien, insbesondere Solar- und Geothermiepotenzial, für beliebige Gebietsgrößen in der Stadt bestehen.
Diese Basiskarten über das Wiener Stadtgebiet schaffen eine einheitliche und standardisierte Grundlage für Fragestellungen der Räumlichen Energieplanung und dienen als Unterstützung in Entscheidungsprozessen der Stadtplanung.

Auszug aus dem Wärmeatlas in Wien
Abbildung: Pilotkarte Gebietsscreening Floridsdorf